Der Winter stellt Auto und Fahrer gleichermaßen vor besondere Herausforderungen. Neben den Witterungsverhältnissen und dem dazu angepassten Fahrstil gilt es auch besonderes Augenmerk auf Reifen und Felgen zu werfen. Bis vor wenigen Jahren sah man hierzulande fast ausschließlich Winterbereifung auf Stahlfelgen. Heutzutage halten aber auch im Winter immer mehr Alufelgen Einzug und lassen auch die Winterräder schick aussehen.

Aluminiumfelge auf Reifen mit Schnee bedeckt

Aber sind Alufelgen im Winter sinnvoll? Wo liegen die Unterschiede zwischen einer Alufelge und einer Stahlfelge im Winter? Sind Alufelgen überhaupt wintertauglich? All diesen Fragen wollen wir in diesem Artikel näher auf den Grund gehen.

Grundsätzliche Unterschiede zwischen Alufelgen und Stahlfelgen

Einer der auffälligsten Unterschiede zwischen Alu- und Stahlfelgen ist natürlich das Design. Während eine Stahlfelge eher einem Einheitsdesign entspricht, lassen sich Alufelgen komplett individuell gestalten, sei es bei der Form aber auch in der farblichen Gestaltung. Dem individuellen Geschmack sind dabei fast keine Grenzen gesetzt.

Um hingegen eine Stahlfelge individuell zu gestalten, bleibt nur der Griff zu einer entsprechenden Radkappe.

Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht im verwendeten Material. Während Stahl sehr robust und wenig anfällig für äußere Einflüsse ist, so muss man bei Aluminium schon etwas vorsichtiger sein. Schnell entstehen unschöne Kratzer und auch bzgl. Schäden durch Witterungseinflüsse ist die Alufelge eher im Nachteil gegenüber einer Stahlfelge.

Aluminium bietet zudem den Vorteil des deutlichen geringeren Gewichts. Dies macht sowohl beim Handling sprich Montieren einen Unterschied, spielt aber selbstverständlich auch bei Verbrauch und Leistung eine Rolle.

Besonderheiten im Winter beachten

Schauen wir uns nun einmal die besonderen Verhältnisse im Winter an: Neben Schnee und Eis befindet sich im Winter auch viel Streusalz oder ähnliche Mittel auf der Straße, die für fahrbare Straßenverhältnisse sorgen sollen.

Während für die Bewältigung von Schnee und Matsch auf der Straße eher die richtige Reifenwahl von Bedeutung ist, sind gerade die verwendeten Streumittel das Problem bei der Wahl der richtigen Felge. Hier muss man ganz klar feststellen: Nicht alle Alufelgen sind für den Winter geeignet, da manch eine Materialzusammenstellung im Zusammenhang mit den Einflüssen von Streumitteln zu unerwünschten Reaktionen führen kann.

Straße mit schneebedeckten Autos

Diese nicht wintertauglichen Alufelgen oxidieren dann eventuell am Felgenhorn und es kann im schlimmsten Fall sogar zu einem Reifenplatzer zumindest aber zu einem schleichenden Druckverlust im Reifen kommen.

Stahlfelgen sind hier klar im Vorteil, da sie zwar leichten, aber zumeist oberflächlichen Rost ansetzen können, aber durch die Robustheit des Stahls nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Also lieber keine Alufelgen im Winter?

Doch! Mittlerweile haben sich viele Hersteller von Alufelgen auf den wachsenden Bedarf für Alufelgen im Winter eingestellt und ihre Produkte, genauer gesagt das verwendete Material so modifiziert, dass sie auch die winterlichen Bedingungen vertragen. Leider gibt es für die Wintertauglichkeit, anders als beispielsweise bei Winterreifen, keine einheitliche Kennzeichnung. Im Zweifel sollte man also immer zunächst beim Hersteller oder beim Händler nachfragen, ob die gewünschte Felge tatsächlich wintertauglich ist.

Besondere Pflege bei Alufelgen im Winter

Auch wenn eine Alufelge als wintertauglich eingestuft ist, sollte man ihr in dieser Jahreszeit besondere Pflege zukommen lassen. Die regelmäßige Überprüfung auf Kratzer ist hier essenziell, da ansonsten die aggressiven Streumittel tiefer in das Felgenmaterial eindringen und Schäden verursachen können. Eine beschädigte Felge sollte man durch einen Fachmann begutachten und im schlechtesten Fall auch direkt reparieren lassen.

roter Jeep auf verschneiter Straße

Dazu sollte man die Felgen regelmäßig reinigen. Ein Besuch in einer Waschstraße mit entsprechenden Bürsten für die Felgen ist in der Regel vollkommen ausreichend. Erst wenn die Felgen hier nicht mehr ordentlich sauber werden, sollte man zu speziellen Reinigern aus dem Fachhandel greifen. Aber auch bei der Verwendung solcher Reiniger gilt entsprechende Vorsicht. Meistens sind die Spezialreiniger mit eher aggressiven Inhaltsstoffen versehen, um auch festsitzenden Bremsstaub lösen zu können. Bitte also unbedingt die angegebenen maximalen Einwirkzeiten beachten.

Unser Fazit

Ob Stahl- oder Alufelgen im Winter, beides hat seine Vor- und Nachteile. Während die Stahlfelge pflegeleichter und in der Regel auch günstiger ist, kann die Alufelge natürlich durch die individuelle Optik überzeugen. Achtet man hierbei auf die Wintertauglichkeit und pflegt die Felgen regelmäßig, steht auch einer Alufelge bei dem Wechsel auf Winterrädern nichts im Wege.

Übrigens: Alle wintertauglichen Alufelgen können auch problemlos im Sommer verwendet werden; dann aber bitte auch mit der entsprechenden Sommerbereifung.